Motorräder werden immer beliebter und gerade die Corona-Zeit hat die Fangemeinde rund um die zwei Räder sich deutlich erhöht, daher schauen wir mal auf das letzte Rekord-Jahr der Motorradhersteller zurück.
Werbung
Servus Motorradfans,
Nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes werden im Jahr 2020 fast 222.000 Motorräder und Roller aller Art neu zugelassen was ein Plus von fast 32 % gegenüber 2019 bedeutet. Es ist 18 Jahre her, dass so viele Bikes neu zugelassen wurden. Eines der Hintergründe war, dass die 2021 verbindlich geltende Euro-5-Norm für neu zugelassene Motorräder eine Rolle spielten, so dass Motorrad-Händler gezwungen waren im Handel befindliche Euro-4-Bikes teilweise mit deutlichen Rabatten zu verkaufen. Eine wichtige Rolle spielten ausgerechnet die Autofahrer, die lediglich vier Theorie- und fünf Praxisstunden brauchten um den B196-Führerschein für Leichtkrafträder bis 125 cm3 zu erwerben.
Im Jahr 2020 fühlen sich fast alle Motorrad-Marken auf dem deutschen Markt als Gewinner. Es ist erwähnenswert, dass es unter den meistverkauften Modellen keinen Mangel an Motorrädern der Mittelklasse und sogar an Einsteigerrädern mit relativ niedrigen Preisen gibt.
Die wichtigsten Hersteller, Platz 1 bis 9
Das sind die beliebtesten Motorradhersteller nach Neuanmeldungen im Jahr 2020.
#1 BMW-Motorrad
Fangen wir gleich mal an mit dem unangefochtenen Platzhirsch Motorradhersteller in Deutschland. BMW blieb auch 2020 klarer Motorrad Marktführer und das schon seit 14 aufeinanderfolgenden Jahren. Die Straßenverkehrsbehörden registrierten 2020 fast 27.000 neu zugelassene BMW-Motorräder über 125 cm3, was ein Plus von über 7 % bedeutet. Da in 2020 das Marktvolumen für Motorräder jedoch noch deutlicher gestiegen ist, hat BMW damit letztlich fast 2 % an Marktanteil eingebüßt. Dies wird BMW aber kaum beunruhigen, auch da viele andere BMW-Modelle in 2020 sehr gut abschnitten. Zudem hat BMW natürlich einen (fast) sicheren Abnehmer für behördliche Motorräder in Deutschland.
#2 KTM
Im Jahr 2020 gelang es KTM gleich zwei der Motorradhersteller-Konkurrenten (Honda und Yamaha) zu überholen und in Deutschland den zweiten Platz zu ergattern und das obwohl das Werk im österreichischen Mattighofen aufgrund der Pandemie mehrere Wochen stillgelegt waren. Aber letztlich lagen die Österreicher richtig, boten Modelle in der Mittel- und Einstiegsklasse an und erreichten so einen Marktanteil von 12,5 %. Insgesamt konnte KTM in Deutschland über 16.000 neue Motorräder über 125 cm3 verkaufen, was über 25 % mehr als im Vorjahr bedeutet. Und dann sind auch gleich drei KTM Modelle in den Top 10 der verkauften Motorradmodelle: Der Supermoto 690 SMC R, das Naked Bike 790 Duke sowie der 390 Duke.
#3 Honda
An dritter Stelle in Deutschland steht der weltgrößte Motorradhersteller Honda mit etwas über 15.000 Neuzulassungen, was mit 11,6 % Marktanteil praktisch unverändert zum Vorjahr lag. In die Top 10 der Neuzulassungen zog der Cruiser CMX 500 Rebel mit ca. ein 2.000 Einheiten ein – und gleich dahinter auf Platz 11 der CRF 1100L Africa Twin. Die dritte Position ist umso erstaunlicher, als 2020 nur vier Honda-Modelle in den Top 30 waren – darunter die NC 750 und die CB 500 F mit jeweils etwa tausend Einheiten.
#4 Kawasaki
Kawasaki legte ebenfalls mit ca. 17 % deutlich zu landete auf dem vierten Platz und damit leicht unter 15.000 Einheiten. So gesehen nehmen sich die Motorradhersteller KTM, Honda und Kawasaki nur geringfügig die Positionen weg. Auch der Marktanteil von Kawasaki ist mit etwa 11 % nur relativ kleiner zu den zwei anderen. Dabei war von den Einzelmaschinen der Vierzylinder-Naked-Bike Z900 bei deutschen Motorradfahrer ganz weit vorne auf Platz 2 mit fast 4.000 Neuzulassungen. Auf Platz 4 landete der Zweizylinder-Naked-Bike Z650 mit ca 3.000k Stück. Der Ninja 650 sicherte sich den 25 Platz und das Retro-Bike Z900 RS den 30 Platz – beide mit etwa 1.000 Einheiten. Es ist übrigens interessant, dass der deutsche Markt scheinbar nicht mehr so auf imposante PS-Zahlen schaut. So schaffte es keine der 200 PS starken Sporttourer und Sportler von Kawasaki in die Top 50.
#5 Yamaha
Yamaha kam auf den fünften Platz in Deutschland mit weit über 12.000 Neuzulassungen, was einer Steigerung von fast 10 % zum Vorjahr bedeutet. Das Naked Bike MT-07 blieb der Bestseller im Konzept mit über 3.000 Stück was den dritten Platz in den Verkaufschart bedeutet. Die Reiseenduro Ténéré 700 wurde erst Ende 2019 eingeführt und verkaufte sich 2020 dank ihrer Rallye-Optik und eines günstigem Preises in Deutschland über 2.000 Mal, in ganz Europa waren es sogar über 11.000 Stück. Das Dreizylinder-Naked-Bike MT-09 hingegen stürzte von Rang 9 auf 18 und so konnte Yamaha nur fünf Modelle in den Top 50 platzieren.
#6 Harley-Davidson
Obwohl die Verkaufszahlen von Harley-Davidson im US Heimatmarkt seit Jahren signifikant zurückgehen, konnte sie in Deutschland in 2020 ein Plus von fast 2,5 % verzeichnen. Mit insgesamt 11.000 Neuzulassungen legte der Motorradhersteller im Vergleich zum Vorjahr um über 8 % zu. Aufgrund des relativ niedrigen Preises landete der meistverkaufte Forty-Eight mit über tausend Stück trotzdem nur auf Platz 29 – ähnlich wie der Street Bob vier Plätze dahinter. Kommen wir zu einem totalen Umbruch der Marke Harley-Davidson – Elektro-Motorräder. Leider hat H.D. nicht mit seiner klassischen Kundschaft gerechnet und einen nahezu unverschämten Preis für die LiveWire verlangt (ca. 33.000 Euro), was sich bitter in den Verkaufszahlen rächte. In 2021 startet H.D. mit ihrer ersten Reiseenduro, der Pan America.
#7 Suzuki
Obwohl Suzuki für 2020 in Deutschland eine deutliche Steigerung von über 23 % ankündigen kann, sind jedoch nur 7.000 Neuzulassungen (Platz 7) für den japanischen Riesen schockierend. Im Jahr 2002 war Suzuki mit fast 30.000 Neuzulassungen noch Marktführer jedoch mangelt es seit Jahren bei Suzuki an innovativen Modellen. Im Dezember haben Suzuki-Händler viele Motorräder mit täglichen Rabatt- und Zulassungsaktionen auf den Markt gebracht, vor allem die bereits gute laufende kostengünstige GSX-S 750. Damit hat sie es immerhin am Ende des Jahres auf 2.000 geschafft (Platz 9). Die schon 2 Jahre alte SV650 liegt auf Platz 12. Die DL 650 V-Strom lag auf Platz 33. Auch die Mittelklasse-Reiseenduro existiert seit vielen Jahren und wird für kleines Geld angeboten. Als vierter Suzuki ist die GSX-S 1000 mit 740 Teilen in den Top 50. Suzuki stolpert den Trends hinterher und verfehlt überall das Ziel.
#8 Triumph
Triumph, auf Platz 8, hat im Jahr 2020 in Deutschland über 1.000 Motorräder mehr verkauft, ein deutliches Plus von 23 %. Über 6.000 Bikes wurden im vergangenen Jahr hierzulande erstmals zugelassen, was einem Marktanteil von 4,6 % entspricht. Ironischerweise entpuppte sich das teuerste Modell als Bestseller im Sortiment – die Rocket 3 ist mit 2,5 Litern Hubraum das volumenstärkste Serienmotorrad auf dem Markt und übertrifft alle Konkurrenten mit einem unglaublichen Drehmoment von 221 Newtonmeter. Mit fast 8.000 Neuzulassungen lag die Rocket 3 auf Platz 44. Überraschenderweise schaffte es die neue Tiger 900 nicht in die Top 50, ist aber eine hervorragende Reiseenduro. Ansonsten gehörten weder die Street Triple noch eines der Retro-Bikes der Bonneville-Serie zu den ersten 50 Neuzulassungen in Deutschland. Obwohl es ein gutes Jahr für die britische Marke war, fehlte es einfach an einem erschwinglichen Einsteigerrad. Das soll 2021 den brandneuen Trident 660 ändern.
#9 Ducati
Für Ducati kam zum Jahresende die beste Nachricht aus Deutschland, denn Volkswagen will den italienischen Motorradhersteller doch behalten. Zudem konnte die Marke Bologna ihre Neuzulassungen in Deutschland um über 6 % auf ungefähr 5.500 steigern. Ducati bleibt mit einem Marktanteil von 4 % neunter. Wahrscheinlich aufgrund ihrer hohen Preise wurden weder die Panigale V4, noch die Reiseenduro Multistrada 1260, noch das Muscle-Bike Diavel 1260 in großer Stückzahl verkauft. Die einzige Ducati, die es in Deutschland in den Top 50 der Neuzulassungen schaffte, war die stylisch aggressive über 200 PS starke Streetfighter V4, die auf Platz 36 landete. Trotz des hohen Preises von über 20.000 Euro konnte die V4 etwa 1000 neue Kunden gewinnen. Früher konnte sich die Marke auf seine Monster verlassen. 2021 will Ducati mit einem neuen Monster angreifen, das optisch weit vom ursprünglichen Monster entfernt ist.
Plätze 10 bis 15
Auf den weiteren Plätzen steht die zu KTM-Konzern gehörende schwedische Marke Husqvarna (10), die indische Marke Royal Enfield (11) bekannt für ihren klassischen Stil, die US amerikanische marke Indian Motorcycle (12), die italienische Moto Guzzi (13), dann Aprilia (14), die einzige Marke die 2020 etwas Marktanteile verloren hat und zu guter Letzt die italienische Betamotor (15), eine der wenigen Marken die im Bereich Sportenduros dem österreichischen und japanischen Platzhirschen die Stirn bieten kann.
Hat der Artikel Dich zum Nachdenken gebracht?
Dann hilf mir durch das Teilen dieses Artikels auf Social Media mit Deinen Freunden!
Besuche besuche meine Amazon-Links – für Dich ohne Zusatzkosten, für mich ein wichtiger Beitrag!
Fazit zu den beliebtesten Motorradhersteller
Die Motorradhersteller haben 2020 ordentlich aufgetischt! Von den Straßenkreuzern der deutschen Meister bis zu den Abenteuer-Raketen aus Österreich – die besten Marken haben gezeigt, wie man es richtig macht. Egal ob Du ein BMW-Liebhaber oder ein KTM-Fan bist, die Wahl fiel sicher nicht leicht. Macht Euch bereit für noch mehr Action in kommenden Jahren, denn eines ist klar: Die Motorradwelt schläft nie!
Hinweis: Falls euch der Artikel gefallen hat, schaut auch wie sich die Hersteller im Kundenservice schlagen!
Hast Du eine Meinung zu diesem Blogartikel? Schreib sie gerne unten in die Kommentare!
Noch kein Kommentar, Füge deine Stimme unten hinzu!