Kann eine extreme Motorrad-Lautstärke wirklich Deine Sicherheit erhöhen oder ist der laute Sound nur ein Ärgernis für alle anderen? Lass uns das herausfinden!
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Servus, Krawallbruder!
Wenn Du schon mal überlegt hast, ob Dein lauter Auspuff wirklich Leben rettet oder ob er nur Deine Nachbarn um den Schlaf bringt, dann bist Du hier genau richtig.
Ich selbst bin dieser Frage auf den Grund gegangen, als ich zwischen dem satten Klang meines Sportauspuffs und der dezenten Ruhe des Standardmodells hin- und hergerissen war. Klar, es macht Spaß, wenn der Sound durch die Straße schallt – aber bringt das wirklich mehr Sicherheit?
Lass uns gemeinsam herausfinden, ob mehr Dezibel Dich wirklich besser schützen oder ob am Ende der leisere Weg vielleicht der Bessere ist.
Zuvor kurz die Gesetzeslage zur Motorrad-Lautstärke
In Deutschland gibt es strenge Vorschriften zur Geräuschentwicklung von Motorrädern, die in verschiedenen Gesetzen und Verordnungen festgelegt sind. Diese Regelungen sollen sicherstellen, dass Motorräder weder die Verkehrssicherheit beeinträchtigen noch unnötig Lärm verursachen.
Rund 80 % der aktuellen Motorräder müssen sich an eine maximale Lautstärke von 77 dB(A) halten, wie es die UNECE-R 41 Vorschriften vorgeben.
Mehr Details dazu unten in den FAQ’s!
Kurzer Disclaimer: In diesem Artikel geht es nicht um ohrenbetäubenden Lärmbelästigung – sondern um normale Motorrad-Lautstärke!
Erfahrungen im Detail
Vor etwa 10 Jahren habe ich mir mein erstes Motorrad gekauft. Es kam mit zwei Auspuffanlagen: einem extrem leisen Standard-Endtopf von Honda und einem sportlichen LeoVince-Endtopf, der bereits montiert war. Als Anfänger wollte ich erstmal keinen Lärm machen, also entschied ich mich, den Standard-Endtopf zu verwenden. Das hatte allerdings einige unerwartete Folgen für mein Fahrerlebnis.
Meine Erfahrungen mit dem Standardauspuff:
Die ersten Wochen mit dem Standard-Endtopf von Honda waren eine echte Herausforderung – ja sogar teilweise eine Horror-Erfahrung als Anfänger.
Das Motorrad war so leise, dass es sich fast wie ein Elektromotor anhörte. Was ja erstmal gut klingt und auch für meine Ohren angenehm war, aber ich stellte schnell fest, dass es in der Praxis Probleme verursachte. Besonders an Kreuzungen und Fußgängerüberwegen wurde es gefährlich, weil Fußgänger einfach vor mir über die Straße liefen, als ob ich ein Fahrrad-Fahrer wäre. Auch die Autos hielten keinen sicheren Abstand, was die Fahrten ziemlich riskant machte. Sie fuhren mir viel zu dich auf, als ob sie mich nicht als ernstzunehmenden Verkehrsteilnehmer wahrnahmen. Es fühlte sich an, als ob ich ständig darauf achten musste, dass mir niemand in die Quere kam. Als Anfänger war ich da im ständigen Belastungs-Modus.
Meine Erfahrungen mit dem Sportauspuff:
Als ich dann den LeoVince-Sportendtopf wieder montiert habe (später auch einen von Akrapovic), änderte sich alles sofort. Der laute, markante Klang des LeoVince-Auspuffs machte einen großen Unterschied aus!
Die Autofahrer hielten deutlich mehr Abstand, was für mich gerade als Anfänger eine große Erleichterung war. Auch an Zebrastreifen und Fußgängerüberwegen reagierten die Leute nun respektvoller und warteten, bevor sie die Straße überquerten. Das Fahrgefühl war viel entspannter und sicherer. Es scheint, dass laute Geräusche im Straßenverkehr mehr Respekt einflößen und dafür sorgen, dass man ernster genommen wird. Insgesamt war die Fahrt mit dem LeoVince-Sportendtopf nicht nur sicherer, sondern auch viel angenehmer.
Sicherheitsaspekt: Laut vs. Leise
Ein Sportauspuff, also ein hörbar lauter Endtopf, trägt wesentlich zur Sicherheit im Straßenverkehr bei. Lauter Lärm erhöht die Wahrnehmung durch andere Verkehrsteilnehmer, was insbesondere in komplexen Verkehrssituationen und bei dichtem Verkehr von Vorteil ist. Ein lauter Endtopf sorgt dafür, dass Autofahrer und Fußgänger Dich frühzeitig bemerken und mehr Abstand halten. Diese erhöhte Aufmerksamkeit reduziert das Risiko, übersehen zu werden, und minimiert gefährliche Situationen wie dichtes Auffahren oder unachtsame Fußgänger, die plötzlich die Straße betreten.
Klar, leise Motorräder haben den Vorteil, dass sie die Umwelt weniger belasten und Anwohner nicht stören. Der Sicherheitsaspekt ist jedoch, dass sie aufgrund ihres reduzierten Geräuschpegels wesentlich weniger gut wahrgenommen werden, insbesondere in städtischen Gebieten oder an Kreuzungen.
Sicht der Politik und Medien
Die Politik setzt sich für leise Motorräder ein, um Lärm zu reduzieren und die Umwelt zu schützen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Komfort für Anwohner zu verbessern, was jedoch im Widerspruch zu den Sicherheitsbedürfnissen der Motorradfahrer steht. Tatsächlich wird durch den reduzierten Geräuschpegel die Wahrnehmung von Motorradfahrern im Straßenverkehr verschlechtert, was ihre Sicherheit gefährdet.
Lärmbelästigung für Anwohner und Umwelt
Leise Motorräder: Diese stören Anwohner kaum und fügen sich gut in die Umgebung ein. Sie werden als rücksichtsvoll empfunden, da sie die Geräuschkulisse minimal beeinflussen. Oft unterschätzen Fußgänger jedoch die Schnelligkeit und Kraft solcher leisen Motorräder und riskieren zu viel, da das Motorrad wie ein Fahrrad empfunden wird, das ja quasi sofort anhalten kann.
Normale Motorräder: Motorräder mit Standard- oder leicht modifizierten Auspuffanlagen werden oft als moderat störend wahrgenommen. Besonders in ruhigen Gebieten oder nachts können sie jedoch unangenehm sein, aber sie liegen meist innerhalb der gesetzlichen Lärmgrenzen.
Aufheulende Motorräder: Motorräder, die an Ampeln oder in anderen Situationen unnötig aufheulen und dabei zu lauten Lärm verursachen, werden von Anwohnern als extrem rücksichtslos empfunden. Obwohl es häufig Neulinge sind, schädigen sie damit erheblich den Ruf der gesamten Biker-Community. Auch ich habe dafür keinerlei Verständnis!
Extrem laute Motorräder: Stark modifizierte Motorräder mit durchgehend lauten Auspuffanlagen stellen eine erhebliche Lärmbelästigung dar. Anwohner leiden unter Stress und Schlaflosigkeit. In extremen Fällen greift die Polizei ein, wie etwa in Österreich, wo Motorräder mit über 95 dB(A) Standgeräusch auf bestimmten Straßenabschnitten Fahrverbot haben.
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Fazit zur Motorrad-Lautstärke
Der Artikel spiegelt meine persönliche Meinung wider – und ich werde nie wieder mit einem zu leisen Motorrad unterwegs sein, einfach aus Sicherheitsgründen!
Ganz ehrlich, ich habe es als Anfänger am eigenen Leib erlebt, wie sich die Straßen als regelrechter Abenteuerpark anfühlen können, wenn man mit einem „Nachtwächter-Modell“ unterwegs ist. Da wird man manchmal schneller übersehen als ein Frosch auf einer Rennstrecke!
Ich kann daher nur empfehlen: Lasst Euch nicht von den Argumenten für leise Motorräder bequatschen. Die Sicherheit geht vor, und da helfen lautere Töne definitiv, den Verkehrsteilnehmern klarzumachen, dass man nicht nur ein leichtes Rauschen im Hintergrund ist.
Wie seht Ihr das? Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht oder ganz andere Meinungen dazu? Haut in die Tasten und lasst uns Eure Gedanken wissen!
FAQ
Geräuschvorschriften gemäß StVZO für Motorräder seit 1985:
- Modelle mit bis zu 80 cm³ Hubraum dürfen maximal 80 dB(A) laut sein.
- Modelle mit mehr als 80 cm³ Hubraum dürfen maximal 86 dB(A) laut sein.
UNECE-R 41 Vorschriften:
UNECE-R 41 ist eine internationale Regelung, die Geräuschgrenzwerte für Krafträder festlegt. Diese Regelung teilt Motorräder nach ihrem Leistung-Masse-Verhältnis (PMR) in drei Klassen ein:
- Klasse I: Für Motorräder mit sehr hoher Masse oder sehr niedriger Leistung (PMR-Wert bis 25) liegt der Grenzwert bei 73 dB(A).
- Klasse II: Für Motorräder mit hoher Masse oder geringer Leistung (PMR-Wert zwischen 25 und 50) liegt der Grenzwert bei 74 dB(A).
- Klasse III: Für den Großteil der aktuellen Motorräder (PMR-Wert über 50) gilt ein Grenzwert von 77 dB(A). Für diese Klasse gibt es zusätzliche Bestimmungen, um sicherzustellen, dass keine technischen Tricks zur Geräuschminderung verwendet werden.
Nach dem ADAC fallen etwa 80% der aktuellen Motorräder in die Klasse III, für die der Grenzwert 77 dB(A) gilt. Hier gelten zusätzliche Bestimmungen, um künstlich reduzierte Geräuschemissionen aufzudecken, wie etwa gesteuerte Klappensysteme.
Standgeräusch vs. Fahrgeräusch:
Das Standgeräusch eines Motorrads, das mit einem Messgerät am Auspuff gemessen wird, dient in Deutschland als Datenbasis für gelegentliche Polizeikontrollen. In Österreich kann das Standgeräusch für bestimmte Straßenabschnitte relevant werden, wenn es über 95 dB(A) liegt.
Tipps für leiseres Motorradfahren
- Modellauswahl: Achte beim Kauf auf Modelle mit niedrigen Fahr- und Standgeräuschen.
- Auspuffanlage: Verwende originale oder zugelassene Austausch-Auspuffanlagen, um die Geräuschvorschriften einzuhalten. Änderungen am Auspuff können die Geräusche erhöhen und die Betriebserlaubnis gefährden.
- Fahrweise: Halte die Drehzahl niedrig, vermeide starkes Beschleunigen und fahre innerorts möglichst leise.
- Rücksichtnahme: Sei rücksichtsvoll gegenüber Anwohnern, insbesondere in ruhigen Wohngegenden.
Durch die Beachtung dieser Vorschriften und Rücksichtnahme kannst Du dazu beitragen, Motorradlärm zu minimieren und Konflikte zu vermeiden.
Wie wird die Motorrad-Lautstärke gemessen?
Die Motorrad-Lautstärke wird durch zwei Hauptmethoden gemessen:
- Dynamische Messung: Das Motorrad fährt mit 50 km/h und beschleunigt dann stark. Mikrofone in 7,5 Metern Entfernung erfassen den Geräuschpegel.
- Statische Messung: Im Stand wird der Lärmpegel bei halber Nenndrehzahl gemessen, mit einem Mikrofon 50 cm hinter dem Auspuff.
Diese Methoden gewährleisten die Einhaltung gesetzlicher Lärmgrenzen wobei die statische Messung zur Überprüfung der Motorrad-Lautstärke die Polizei hauptsächlich verwendet.
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